Sonntag, 31. Januar 2016

Geisterstunde für Karneval

Karneval naht. In der Klasse meines Jüngsten sind Kostüme von "Comic-Figuren" (O-Ton) verboten. Auf meine Nachfrage, was das denn heißen solle, beschied man mir, man wolle keine Star-Wars-Kinder. Äh? #gruebel Naja, als Padawan wäre mein Kleiner sonst bestimmt gegangen. Ein "Gespenst" sei aber genehm.

Nun denn. Der Schnitt ist im Grunde der vom Jedimantel (ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt :D), nur vorne zugenäht und, da aus unelastischem Stoff, mit einem RV zum Einsteigen am Halsausschnitt sowie einem Gummiband um den Kapuzenausschnitt, damit der fies glatte Karnevalssatin nicht dauernd abflutscht.
 

Sonntag, 24. Januar 2016

Tartan-Kleid

Zweiter Versuch mit diesem Schnitt: Ich hatte mir das sehr hübsch vorgestellt, die schräg geschnittenen Musterverläufe aufeinandertreffen zu sehen. Ist auch sehr hübsch geworden, finde ich. War allerdings ein völlig unterschätztes Gefrickel, die Musterlinien wirklich exakt symmetrisch zusammenfinden zu lassen (z.B. hinten am RV - das ist so 99%ig geworden nach dem 4.Mal auftrennen, ich zeig euch das nicht ). Seit 2 Wochen murkele ich daran rum...

Am geteilten oberen Vorderteil bin ich fast verzweifelt, bis mir aufging, warum das nicht klappen kann: Der Tartan-Tweed ist in sich nicht symmetrisch, d.h. die Aufteilung der grauen und riten Karos ist gegenüber den weißen Karos seitlich verschoben #stirn. Naja, da muss Frau eben Prioritäten setzen...

Ach ja, ich kann das Kleid nicht an der Puppe zeigen, denn es ist obenrum sowas von exakt für mich passend, dass ich es der Geköpften, die etwas breitere Schultern und dafür weniger Oberweite hat als ich, gar nicht erst angezogen kriege #weissnicht.

Sonntag, 17. Januar 2016

Stifteverpackung

Ein Oval aus Wollfilz, rundum eine Seite eines Endlos-RV, der Zipp etwa auf 5 Uhr angebracht, dann kommt sowas heraus:



Hilfe, wenn der Gatte nächtens friert...

..., dann kann frau ihm als eine von mehreren möglichen Optionen einen warmen Schlafanzug nähen.

Strickfleece:


Samstag, 2. Januar 2016

Schwingendes Kleid mit raffinierter Schnittführung



Aus einem kräftigen baumwolllastigen Stoff mit Kreuzbindung, im Kettfaden Mittelblau und Weiß, im Schussfaden Mittelblau und Marine gewebt, habe ich dieses Kleid (zum Übermrollitragen) nach einem von einem gekaufen Kleid abgekupferten und genau angepassten raffinierten Schnitt genäht. Das Oberteil ist mit dem Originalstoff verstürzt, ein kurzer RV in der Seitennaht hilft beim Einsteigen, der runde Saum ist mit Pünktchen-Schrägband gewendet.

Am Rock sieht man auf dem Foto ein bisschen das Spiel mit dem Fadenlauf:

Die schwingenden Rockbahnen kommen in zwei Streifen von hinten und verlaufen vorne schräg.

Hier hab ich das an der linken Seite mal nachgezeichnet.

Die Schnittkonstruktion (und das Saumband) erkennt man, wenn man das Kleid auf links wendet:

Vorderansicht auf links - die seitlichen Einsätze geben obenrum Form.

Rückansicht auf links - die Bahnen, die vorne schräg auslaufen, sind hunten ganz gerade.

Freitag, 1. Januar 2016

WIP Star-Wars Jedimantel


Pünktlich zum neuen Star-Wars-Film befanden meine Kinder, aus ihren Jedimänteln (die sich auch schon als Piratenumhang, Ritterverpackung und in anderen Zusammenhängen in- und outdoor bewährt haben) herausgewachsen zu sein. Und da ich ebenfalls in verschiendenen Zusammenhängen habe verlauten lassen, die Dinger zu nähen sei ganz einfach, könnte ich jetzt für jede Menge Kinder (und Eltern) Jedimäntel nähen, wenn ich denn eine neue Existenz aufbauen wollte. Aber nein. Im Folgenden bekommt ihr alles, was ihr braucht, um es selbst zu machen ;)

Der Jedi-Mantel besteht aus Fleece, was gleich drei unschlagbare Vorzuge hat:
- es ist billig, was deshalb gut ist, weil ziemlich viel Stoff für so einen Mantel draufgeht;
- es ist warm, was dashalb gut ist, weil die Kinder den Mantel draußen "statt Jacke" tragen wollen und nicht drüber;
- es franst nicht - warum das gut ist, ist, glaub ich, selbsterklärend.

Die Grundform des Jedimantels ist ein Kreis aus Fleece, der mittig ein Halsloch erhält und an der Vorderkante aufgeschnitten wird (wenn man den Fleece im Bruch zuschneidet, was für kleinere Kinder bis etwa 1,30cm Körpergröße hinhaut, sieht dann in der Länge aus wie oben). Bei größeren Padawans schneidet man zwei Halbkreise zu (was eine Seitenlänge von bis roundabout 1,40m erlaubt und damit auch für Erwachsene tauglich ist) und näht die rückwärtigen Hälften zusammen.

So sieht das Schnittmuster (2x im Bruch zuschneiden, das ist also ein Viertelmantelteil) aus:



Berechnen muss man das Halsloch und daran entsprechend die Kapuze anpassen.

Hier erstmal der Schnitt für die Kapuze:

Hotlink zum Download der Datei im Originalformat: http://fs5.directupload.net/images/user/160101/8ve9goj3.jpg

Hotlink zum Download der Datei im Originalformat: http://fs5.directupload.net/images/user/160101/hmque3ct.jpg

Bitte die beiden ausgedruckten Hälften gemäß der Zeichen zusammensetzen und 2x (doppelte Stofflage) zuschneiden. Dieser Schnitt hat, wenn man den Ausdruck so hinkriegt, dass das 1cm²-Kontrollkästchen stimmt, dann eine untere Kantenlänge von 21 cm, mit Nahtzugabe verarbeitet hat es also ein Durchschlupfloch von 42 cm. Der Kopfumfang des Kindes darf knapp 20 % größer sein - Fleece ist elastisch und sollte mit der Ovi oder einer Elastiknaht verarbeitet werden. Also kann die Kapuze einem Kind mit 52 cm Kopfumfang passen. (Entspricht Größe 110-116).

Bei anderen Kopfumfängen einfach den Kapuzenschnitt ein bisschen vergrößern.

Fehlt noch, die Größe des Halsloches zu berechnen. Wir brauchen den Radius (wenn wir im Bruch schneiden) bzw. den Durchmesser (2* Radius, wenn wir nicht im Bruch schneiden). Wir haben den Umfang, hier 42 cm (Unterkante der fertigen Kapuze).

Also:
Umfang = 2 * pi * Radius
Freistellen nach r: 
r=U:(2π).

Einsetzen des bekannten Umfangs:
r=42:(2π)
r=6.685

Heißt, für die verlinkte Kapuze müssen wir das Halsloch mit einem Radius von knapp 7 cm ausschneiden (lieber einen Hauch zu groß).

Spaßeshalber probieren wir das noch für eine Kapuze für einen Erwachsenen, der einen Kopfumfang von 58 cm hat.

Die Kapuze sollte dann auf eine eine Unterkantenweite von 24 cm je Seitenteil, also 48 cm insgesamt vergrößert werden.

Das Halsloch berechnet sich dann wie folgt:

r=48:(2π)
r=7.639

Hier würde ich das Halsloch mit einem Radius von 8 cm zuschneiden. Der Unterschied zum Kindermäntelchen ist also an der Stelle nicht so riesig.

Fehlt noch die Nähanleitung:

Die Kapuzenhälften mit der Ovi zusammennähen, den Gesichtsausschnitt knappkantig einschlagen und feststeppen.

Die Mantelhälften hinten zusammennähen (wenn nicht sowieso im Bruch geschnitten und somit hinten nahtfrei), die Vordernaht am Halsausschnitt etwa 15 cm zusammennähen, den unteren Teil der Mantelöffnung knappkantig einschlagen und feststeppen, den Mantelsaum mit der Ovi umrädeln - den runden Saum hab ich nicht auch noch eingeschlagen und festgesteppt, das ist fummelig und bringt IMHO wenig.

Jetzt noch die Kapuze in den Halsausschnitt nähen, fertig.

Hier hab ich einen Mantel mal flach ausgebreitet. Hätte es auf's Bild gepasst,  könnte man sehen: Es ist ein Kreis mit einem Schlitz vorne und eine Kapuze, die so eingenäht ist, dass die Öffnung zum Schlitz guckt.


Viel Spaß beim Nachnähen!