Sonntag, 31. Juli 2011

Shirtparade

Johnny Mauser hat mich lange beschäftigt, da gingen die nachfolgenden Stücke richtig schnell gegen:

Ein "nur einfach" mit Skorpionen bedrucktes Langarmshirt


Ein Einschulungsshirt für einen nicht mehr ganz kleinen Jungen - wie die Zeit vergeht...


Und eine Wikinger-Weste mit Ankerschrägband aus Windbreaker-Fleece für den Urlaub an der derzeit fast herbstlich kühlen Ostsee:

Freitag, 29. Juli 2011

Schablonieren - WIP Johnny-Mauser-Pullover

Ich kenne da einen kleinen Jungen, gerade 4, der ist ein grooooßer Mullewapp-Fan und wünscht sich einen Pullover (in gelb und rot), auf dem soll Johnny Mauser drauf sein. Aber wie? Ich hab mich fürs Schablonieren entschieden und möchte euch hier zeigen, wie das funktioniert.

Zuerst habe ich ein Bild aus dem großen weltweiten Netz gefischt, das Johnny Mauser in passender Pose zeigt:


Dann habe ich Johnny isoliert und auf die richtige Größe gebracht.


Ich hab mich für 2 Schablonen entschieden: Einmal die gesamte Kontur und dann einmal Details. Die werden später teils hell, teils dunkel, ich hätte also auch 3 Schablonen machen können. Aber man kann auch kleine Teile separieren, wie, zeige ich gleich, daher kam ich um 1x zu viel Schnippeln herum. So sehen die fertigen Schablonen (aus OHP-Folie) aus – man erkennt leider nicht viel.


Besser sichtbar wird’s, wenn sie auf dem Ausdruck der Maus liegen:


Nun die Schablonen von links mit „Stencil Fix“ einschmieren. Das Zeug ist Gold wert: Man bestreicht die Folie damit und nach einigen Minuten ist sie wie gummiert. Und bleibt so. Man kann sie nun auf dem Stoff festpappen, sie verrutscht nicht mehr und es läuft auch nix drunter, andererseits ist sie aber nicht bombenfest geklebt, was Schwierigkeiten beim Ablösen verursachen könnte und so evtl. die Schablone zur Einweg-Schablone macht, man kann sie gut reinigen und immer wieder verwenden. Alternativ könnte man Sprühzeitkleber verwenden, aber der zieht manchmal Fäden und lagert sich mit der Zeit auf der Schablone ab, oder man könnte die Schablone nur mit Tesakrepp auf dem Stoff fixieren, dann aber läuft ggf. Farbe unter die Ränder. Sieger nach Punkten also: Stencil Fix.



Jetzt wird die Konturenschablone auf dem Stoff aufgepappt. Dazu markiere ich mit dem Bügeleisen den Mittelpunkt (einmal längs, einmal quer mittig falten und bügeln) und platziere die Schablone dann gefällig. Festdrücken.



Jetzt beginnt die Kunst. Johnny ist grau, aber in der Zeichnung mit Schattierungen. Die versuche ich durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse der weißen und schwarzen Stofffarbe (ich nehme immer die gut deckende für farbige Stoffe) ein bisschen nachzumachen. Mit den Naturschwämmchen (seit Jahahahren im Einsatz) geht das ganz gut. Sie schlucken allerdings ordentlich Farbe.


 Und nun lüften wir die Schablone.


Wenn das alles gut getrocknet ist, kommt Schablone 2 zum Einsatz. Die Augen und die Aussparung zwischen den Beinen, wo „Licht“ durchguckt, werden mit dem Stupfpinsel (für kleinere Stellen besser geeignet als das Naturschwämmchen, das ich sonst nehme) geweißelt. Die Stelle zwischen den Beinchen hätte eigentlich gelb wie der Hintergrund sein sollen, hab ich aber irgendwie grad nicht... also weiß. Sieht ein klein wenig obszön aus cool.


Und wieder nachschauen, was draus geworden ist:


Johnny guckt noch ein bisschen doof zunge - Dass jetzt einige Stellen, die später dunkel werden sollen, etwas Weiß abgekriegt haben, macht nix: da kommt einfach dunkel drüber. Ist schließlich die gute deckende Farbe.
Jetzt werden die eben geweißelten Stellen auf derselben Detailschablone mit Tesakrepp separiert und die Schablone (Johnny mit Tanga und Brille grinsen) wieder aufgelegt. Und dann wird mit dunkelgrau/schwarz getupft, wieder mit dem Schwämmchen.



Und – *Tadaaaa* Johnny ist fertig schabloniert.


Ein paar Kleinigkeiten werden nun noch nachgemalt: die Augen, die glänzende Nase, ein paar Linien, die Strubbelfrisur, ein paar Linien. Fertig ist Johnny.



Ich fand ihn aber noch ein bisschen unmotiviert in der Mitte rumstehend und hab ihn auf eine Wiese gestellt. Dann kann er auch ein Blümchen im Mund haben (im Original lehnt er ja an einem Strohballen und kaut auf einer Ähre – vor gelbem Hintergrund eher suboptimal). Hier die Endausführung:




 Und zum guten Schluss: Johnny Mauser aus Mullewapp, schabloniert und gemalt und in Großaufnahme:


Inzwischen habe ich Johnny bügelfixiert und er ist das Vorderteil eines rot-gelben Pullovers geworden, auf dessen Rückseite in Rot der Name des künftigen stolzen Besitzers prangt:


Für diejenigen, die jetzt angefixt sind, noch ein paar Daten:

Liste, was man alles braucht:

- Motiv, mittels Computer und Drucker auf richtige Größe gebracht
- mehrere Blatt Folie
- dünnen Permanent-Folienstift
- Cutter/Skalpell, Nagelschere und spitze kleine Stickschere oder sowas Ähnliches
- schnittfeste Unterlage (Schneidmatte zum Stoffzuschneiden oder dicke Pappe)
- 2-3 Naturschwämmchen (echt! alternativlos, kein Kunstschwamm kann das ersetzen)
- evtl. Stupfpinsel
- Stencil-Fix
- Stofffarben für dunkle Stoffe (decken gut, auch übereinander), ich hab jetzt die von Marabu genommen, die sind okay, DeKa soll besser sein
- verschiedene Pinsel
- Bogen nichtabfärbendes Unterlegpapier (Stoffarbe geht durch und man kleckert immer)
- Bügelbrett und Bügeleisen zum Fixieren
- viel Zeit

Die einzelnen Arbeitsschritte dauern nicht lange, aber zwischendrin muss die Farbe immer trocknen und der Stoff samt Unterlage blockiert einen großen Tisch.

Tatsächliche Arbeitszeit:

Schablonenzeichnen und -schneiden: etwa 1,5 Stunden

Schablonieren und Malen (ohne Wartezeit): etwa 1 Stunde

Fotografieren und einstellen: etwa 2 Stunden

Sich dran freuen: wochenlang grinsen




Mittwoch, 27. Juli 2011

7/8-Schlaghose

...in Größe 40, für mich. Wenn sie da so hängt, so platt, sieht sie ziemlich unelegant aus... Ist sie gar nicht und total hippiemäßig bestickt. Nein, benäht, mangels Stickmaschine kann ich gar nicht sticken. Aber so ist auch ganz hübsch. Dunkelblaues Feinleinen, Bicolor-Rayongarn.

Montag, 25. Juli 2011

Mini-Töfftöff-Hose

Dieses hübsche, allerwinzigeste Exemplar ist für mein Patensöhnchen, das irgendwie immer kleiner und schmaler ist, als man denkt:

Samstag, 23. Juli 2011

Querstreifen machen auch schlank

...wie dieses weitere Shirt nach dem beliebten Schlankmacher-Knipshirt beweist. Der Stoff ist Hilco-Campan, das Garn war Murkx, es riss heute dauernd, natürlich immer bei den Ziernähten *schimpf*. Tag des Garn-Vollmonds *moser*. Dafür hab ich jetzt einen Kniff für den Übergang zwischen dem oberen Teil der Ärmelnaht mit Gummiband drin) und dem untern (ohne dasselbe), der ist richtig gut: Man sieht den Übergang nicht und es hält trotzdem ;) Fazit: Ergebnis absolut zufriedenstellend, Zeitaufwand erschröcklich.

Donnerstag, 21. Juli 2011

UlfBo-Tasche ... und es wird grün!


Der UlfBo ist eine Art zusammenfaltbarer Leiterwagen, vornehmlich zum Transport (mehrerer) kleinerer Kinder und dem bei Familienausflügen üblicherweise anfallenden Gepäck gedacht. Ein praktisches Teil. Was ihm fehlt, so die Auftraggeberin des hier gezeigten Projekts, ist eine große, leicht anzuhängende bzw. abzunehmende Tasche, die auch als Schultertasche was hermacht. Dem sollte abgeholfen werden. Das Problem: Am Heck des UlfBo finden sich zwar unten und seitlich Stangen, aber nicht oben, wo man naheliegenderweise eine Taschenaufhängung machen würde. Wenn ich nun nicht ein verwirrendes Bändergewusel haben möchte, muss der Schultergurt als Aufhängung geschickt geschlungen werden und entsprechend mehrfach längenverstellbar sein.
Dieser Kniff kombiniert mit einer kleinen Befestigung für die untere Stange, damit die Tasche nicht allzusehr hin- und herschlackert, sollte reichen.

Optisch unterscheidet sich das Ergebnis kaum von einer übergroßen Messenger-Bag.

Nimmt man die Klappe ab, kann man den eingesetzten Regenschutz erkennen.


Hier das Innenleben - mit Volumenvlies unterlegter Patchstoff - vor dem Einarbeiten. Damit auch große Gegenstände transportiert werden können, sind nur ein RV-Fach und ein Federhaken am Band eingesetzt, wo ggf. weitere Innentaschen eingeclipst werden können.

Hier sieht man den Taschenkörper "im Werden".
Auch die Klappe ist gefüttert und gepolstert; verschlossen ist das Ganze mit einer Klickschnalle.

Das Klettband, an dem die Taschenklappe hinten befestigt wird, wird mit einem Federstahlband unterlegt. Das gibt der Tasche auch schwer beladen die nötige Stabilität.
Hier sieht man das Klappendesign im Entstehungsprozess. Die Applikationen aus Reflektorband können auf die Plane nicht aufgebügelt werden, sodass die Hauptherausforderung darin besteht, die einzelnen Teile passgerade zu applizieren.
 
Hier schließlich kann man die doppelt verstellbare Gurtlösung gut erkennen: das 4-cm-Gurtband kann einerseits - rechts zu sehen - mittels einer Metallschnalle eingestellt werden. Andererseits kann die Klemmschnalle links zum Vertäuen mit einer Hand geöffnet und geschlossen werden und der Gurt auch hier nochmals nachgezogen, sodass die Feinjustierung der Gurtlänge am UlfBo ohne viel Gefriemel möglich sein sollte.

Nachtrag Ende August 2011: 
Endlich kann ich die Bilder von der Tasche am UlfBo nachliefern!

Aufgehängt wird die Tasche mit einer Schlingtechnik des Schultergurts - der UlfBo ist ja klappbar und hat daher kein Oberrohr, an dem die Tasche hätte aufgehängt werden können. Leider hat sich herausgestellt, dass die verwendete 4-cm-Standard-Klemmschnalle am Schultergurt dieser Aufgabe nicht gut gerecht wurde: Bei diagionalem Zug ging sie auf. Eine Manduca-Sicherheitsschnalle musste nachgerüstet werden und nun: Es klappt!
Hier ist sie nochmal aufgeklappt zu sehen: Der rote Regenschutz ist zugleich ein Kleinzeugs-Rausfall-Schutz. die Tasche ist auch in geöffnetem Zustand stabil.

Vollbepackt im  Einsatz...



Sonntag, 10. Juli 2011

Kolibri auf Fuchsia

Der Auftrag lautete, eine Laptophülle zu bauen, die als "Hülle" am gestrengen Bibliothekar vorbeikommt (Taschen sind in der Bibliothek nämlich nicht erlaubt), die man sich dennoch mal eben über die Schulter hängen kann, wenn man freie Hände braucht. Ein Beutelchen für Netzteil und Maus sollte zum Anhängen dabei sein. Die Entscheidung fiel auf fuchsia-farbenen Wollfilz und ein edles Futter im Tilda-Stil. Zudem sollte ein Kolibri die Taschenklappe zieren.

Dieser Teil hat mit einiges Kopfzerbrechen bereitet, schließlich aber war die Vorzeichnung geschafft und ich habe erstmals mit meiner aus der Reparatur zurückgereisten, jetzt endlich exakt justierten Elna und zur Feier des Tages mit richtigem Stickgarn appliziert. Voilà:


Dass ich exakt gearbeitet habe, kann man dan der Abseite der Stickerei sehen:

Und so sieht die fertige Tasche aus:

Das anhängende Beutelchen hat Ösen mit meinem ganz neuen Spielzeug, der Vario-Zange verpasst bekommen. Meine Güte, wie bin ich bloß bislang ohne dieses Teil ausgekommen? Sie geht zum Vorlochen durch den Stoff wie durch Butter und die Ösen sitzen ohne viel Fummelei mit einmal herzhaft Zudrücken einwandfrei. Den Karabiner hab ich von meinem Berlinbesuch letzte Woche mitgebracht, da war ich bei Frau Tulpe ;)

Der Vollständigkeit halber noch ein Blick in den Schlund:





Dienstag, 5. Juli 2011

Nimm Rot!

In diesem Fall eine rote Tunika und einen rot-weiß gestreiften Herzwärmer. Sie waren eigentlich nicht dazu gedacht, zusammen getragen zu werden, aber warum eigentlich nicht?

Die Tunika ist die bewährte Ulla Varianz, diesmal aus Hilco-Interlock und wie gewohnt mit sportlichen, dichtstichigen 7mm-Overlockkanten und ausgestellten Ärmeln, allerdings runde 15 cm etwas kürzer als die anderen Ullas hier im Blog.

Der Herzwärmer mit 3/4-Ärmeln aus sehr hochwertigem Ringel-Stretchjersey - hier auf dem Bildschirm flimmert das leider etwas - ist inzwischen die Beta-Version: Auch er ist kürzer als die Vorläufer und endet nun wirklich in der Taille, ganz ohne Raffung.

Die Bindeenden sind nicht mehr so lang und zipfelig und nur noch der Saum und die Ärmel haben Picotstiche, die ausschnittkante hingegen ist mit feinem Nahtband hinterlegt und mit dem "walking toe" absolut glatt abgesteppt. So lässt sich der Herzwärmer auch mal als Jacke offen tragen.

Sonntag, 3. Juli 2011

Sommerliches Shirt mit Verkleinerungseffekt

Das ist Größe 46!!! Ich bin total baff, wie klein das wirkt. (Auch angezogen, aber es passt der Benähten wirklich!)