Dienstag, 30. Oktober 2012

Gegen den Wind

Gegen den Fahrtwind auf dem Rad, meine ich.




Ich wohne oben auf dem Berg. Dass ich die letzten 6 Kilometer meiner täglichen Radtouren bergauffahren muss, habe ich dank meines Pedelecs gut im Griff. Dass ich aber die ersten 6 Kilometer bergabfahren darf, entpuppt sich neuerdings als Problem: Es ist soooooo kalt, wenn ich noch nicht warmgesportelt bin, mir aber der Fahrtwind von rund 40 Sachen entgegenschlägt!

Obenrum helfen Funktionskleidung im Zwiebellook, Schal, Handschuhe, Mütze unter Helm, Balaklava. Aber die Hose? Ich trage zurzeit übereinander eine Skiunterhose und eine lange Thermo-Radelhose. Im Fahrtwind ist das definitiv zu kalt. Mit einer Regenhose drüber geht's, aber dann schwitz' ich mich auf dem Rückweg kaputt. Und drin bewegen muss ich mich ja auch noch können. Ja, und wo wir grad dabei sind: Am Bauch kneifende Gummibünde kann ich gar nicht haben. Also selbermachen: 

Leicht dehnbares, atmungsaktives 3-Lagen-Laminat (leichtes Softshell) und Strickbündchen, schön weit, knallfarben, rechtes Bein zum Engstellen (gegen die Ölspur).



Ich bin noch unschlüssig, ob ich die Nähte tapen soll. Ist immer so eine Riesenschweinerei...

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Schlicht und edel

Eine mittlere Messengerbag aus graumeliertem Wollfilz, gefüttert mit dunkelblauem Karostoff.


Die Bandappli ist aus einem diagonal geschnittenen Streifen des Innenstoffes gemacht, der, quasi als Highlighter, mit einem silbernen Satinstreifen hinterlegt ist.
Der Schulterriemen ist aus silbergrauem Autogurt mit edler anthrazitfarvener Kante.


Innen befinden sich ein herausklappbares Reißverschlussfach, zwei offene Fächer, zwei Stiftefächer und ein kräftiger Karabiner. Man sieht auch den "Reingreifschutz", der der konstruktionell bedingten Offenherzigkeit" solcher Messengerbags etwas entgegenwirkt.


Steht auch meiner Marie-Antoinette, die noch  das "Warmly Wrapped"-Oberteil trägt.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Warmly wrapped

Der Schnitt ist aus der aktuellen Damenottobre, der Stoff (Wolle, Baumwolle, Seide) vom Stoffmarkt letzten Sonntag. Genäht habe ich mangels Covermaschine einen simplen Wabenstich, aber mit Oberstofftransporterfuß ("open toe walking foot") und Alterfil, das erlaubt, die zwangsläufig entstehenden Wellen nachher durch tropisches (=heißes und feuchtes) Bügeln auszugleichen.



Ich habe schon einige Umsetzungen dieses Schnitts im Netz gesehen und die Näherinnen klagten häufig über seltsame Passform und rätselhafte Puzzelei. Eine ganze Weile habe ich daher über dem Schnittmuster gebrütet und bin zu folgendem Schluss gekommen: Ich halte den Schnitt für eigenartig, wenn nicht gar fehlerhaft konstruiert. Aber als notorische Folienschnittanprobiererin habe ich es auch bei diesem Winterbolero versucht und, nachdem ich kapiert hatte, wie das Puzzle zusammengesetzt werden muss, drei Änderungen vorgenommen, mit denen der "Warmly Wrapped" nun tadellos passt:

1. Die Ärmel sind extrem eng konzipiert. Vermutlich sind sie zum Tragen über einem Top gedacht. Und für Streichholzarme. Mir ist das unangenehm, daher habe ich die Ärmel zwei Konfektionsgrößen größer gewählt als das Jackenteil. Auch die Armlochausschnitte entsprechen natürlich dem größeren Modell.

2. Die Ärmel sind ausgesprochen überlang (gleiche Länge übrigens bei jeder Größe). Ich habe sie um 10 cm gekürzt, sie sind immernoch deutlich überlang, aber nicht mehr störend lang.

3. Das Wichtigste: Die Armausschnitte sind hinten sehr nah beieinander. Hier kann man das erkennen, wenn man genau hinschaut.


Dabei habe ich sie bereits um jeweils 1,5 cm nach außen versetzt. Ich habe schmalere Schultern als meine Marie-Antoinette, daher passt es so für mich. Wer breitere Schultern hat, kann die Armlöcher aber problemlos noch ein paar Centimeterchen weiter von der Mitte abrücken.

Noch der Vollständigkeit halber: "Warmly Wrapped" ist auch offen tragbar, falls es zu warm wird.


Geburtstagsshirt für mittelgroßen Jungen

Nur kein Schnickschnack. Vier geheimnisvolle Buchstaben. Mein kleiner Römer ist's zufrieden ;)
Wer findet raus, wie alt er geworden ist?



Sonntag, 14. Oktober 2012

U-Boot in Sicht



Dieses Shirt mit dem bewährten U-Boot-Ausschnitt ist meiner Marie-Antoinette definitiv ein bisschen zu eng. Der neuen Besitzerin wird es hingegen passen wie angegossen.

Herbstfarbe, fließender crêpeartiger Viscosejersey, Blütenstickerei - alles dran und doch minimalistisch.




Donnerstag, 11. Oktober 2012

...mit Tierchen drauf. Aber für große Jungs!



Kissen sind universelle Hilfsmittel. Man braucht sie notwendig zum Lesen, zum sich irgendwo gemütlich Hinknautschen, sie dienen als Laptophalter ebenso wie als Frühstückstisch...

Tierchen drauf sind immer beliebt, aber für große Jungs dürfen diese natürlich nicht mehr niedlich sein.

Das richtige Maß für niedliche wie unniedliche Kissen ist nach meinem Dafürhalten  60x40cm und von solchen Kissen braucht es viele! Ich unterschätze immer wieder den Aufwand des Kissennähens, denn man muss schon exakt arbeiten, damit es nachher auch passt. Ja, und das Arrangement der verdeckt eingesetzten KAM-Snaps auf der Rückseite schult bestimmt das räumliche Denken der Näherin *hust*. Meins braucht wohl noch etwas Übung - man kann Snaps auch mehrfach wieder entfernen, hab ich heute gelernt. Am Ende wurde aber alles gut.

Verwendet habe ich zwei aktuelle Riley-Blake-Stoffe. In den "Good Life Ornaments" kann man nach Belieben stundenlang allerhand getarnte Chamäleons suchen, im Textverlauf von "Zoofari" kommt dagegen allerhand Viechzeugs vor, nur kein Chamäleon. Gewissermaßen aber eben doch. Jetzt. Die Schablonierarbeit macht's möglich.

Schabloniert wurde erst weiß, deckend, dann gold, transparent. Das hält! Seit drei Tagen auf meinen Fingern, und da ist es nichtmal eingebrannt!

Hier hängen sie noch zum Trocknen, die Tierchen.


Die Rückseite ist jeweils aus dem anderen Stoff gefertigt. Damit man was zum Lesen dabei hat.

Oder damit man was zum Entdecken hat, wenn man sich das Kissen bei einem zu spannenden Film vor's Gesicht hält oder bei einem peinlichen Gespräch den Blick darauf senken muss.





Cthulhu-Hoodie, damenhaft

Der bereits mehrfach modifizierte MiouMiou-Schnitt "Paula" hat eine weitere Variante bekommen:

Die Epauletten und die Bauchtasche sind weg, die Kapuze ist deutlich erweitert und nach vorne versetzt, sodass sich ein schöner Krageneffekt ergibt. Die Ärmel sind mit dem kontrastierenden Kapuzenfutter gefüttert und zum Umschlagen gedacht. Dieselbe Farbe findet sich in den Absteppungen am Saum und ander Kapuze und natürlich in der Farbe des aufschablonierten Kraken Urzeitdämons, einem Cthulhu nach H.P. Lovecraft. (Zur korreken Aussprache HIER klicken.)






Montag, 8. Oktober 2012

Zwei fast gleiche

...Wickelfixe. Ich hab den allerletzten Fitzel Eulchen auf Blau aufgebraucht, zwei der Taschen mussten schon anders gestaltet werden.




Dienstag, 2. Oktober 2012

Sporthose - raffiniert in Material und Schnitt

Sieht nach nix aus, ist aber total genial.

Ich radele auch jetzt im Herbst notgedrungen mit kurzen Radelhosen meine täglichen Touren. Die einzige lange Radelhose, die ich besitze, finde ich total nervig, weil sie unten so eng ist und dabei ein kleines Stücklein zu kurz für mich (dabei bin ich gar nicht so riesengroß). Jetzt habe ich eine Kompromisslösung gefunden, diese Überdiekurzeradelhosedrüberziehhose nach diesem KWIK SEW-Schnitt - passt genial gut und der breite, weiche Bund ist auch auf langen Touren bequem. Ich habe als Material Eschler Funktionsjersey gewählt, das sich sehr angenehm trägt und echt schick fällt.
Einzige Schnittmodifikation: Ein Gummiband im Saum, damit mir nix in die Kette gerät.