Samstag, 1. Oktober 2011

Schneiderinnentipps für gut sitzende Kleidung --- Folge I

Lange versprochen geht es jetzt endlich los mit den Schneiderinnentipps. Auf euer Feedback bin ich gespannt. Hier zunächst Teil 1:


Kleidung und Persönlichkeit

Wie ich auf andere wirke, hängt zu einem nicht geringen Teil von meiner Kleidung ab. Sie ist ein Teil meiner Gesamterscheinung – also sollte sie meine Persönlichkeit vorteilhaft unterstreichen, nicht aber die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, auch nicht im positiven Sinne – wer sich an mich an die „gutgekleidete Frau mit der phantastischen Bluse“ erinnert, macht vielleicht meinem modischen Geschmack ein Kompliment, ich als Mensch bin aber nicht wahrgenommen worden.

Was zu mir passt und worin ich mich wohlfühle, geht miteinander einher. Kleidung, die mich einengt, die mein Temperaturgefühl durcheinanderbringt, in der ich mich verkleidet fühle, kann nicht die richtige sein, egal, was die Verkäuferin in dem teuren Laden gesagt hat. Mein unglücklicher, angestrengter, unsicherer Gesichtsausdruck wird die Gesamterscheinung negativ dominieren. Es gibt im Netz, zwischen Buchdeckeln und im Real Life Legionen von Stilberatern; wohl jede Frau weiß auch so um ihre besonderen Vorzüge und ihre kleinen figürlichen Schwächen. Bei aller Selbstkritik hat sich aber bewährt, nicht etwa die kleinen (selbst oft viel zu stark wahrgenommenen) Schwachstellen zu verdecken, sondern vielmehr den Blick zu lenken auf einen einzelnen Vorzug, einen Hingucker.

Viel Stoff kaschiert?

Ich verrate euch jetzt ein Geheimnis. Das mit dem „viel Stoff kaschiert unliebsame Stellen“ ist eine Lüge. Wenn das wahr wäre, würden wir alle in hawaiianischen Mouhmouhs rumlaufen und sähen fantastisch aus. Im Gegenteil: Viel Stofffülle täuscht viel Körperfülle vor. Kleidung, die mir zu weit ist, lässt mich fett und unförmig aussehen. Kleine Frauen „ertrinken“ regelrecht in solchen Kleidungsstücken, große Frauen wirken wie unförmige Positionsbojen.


Hier habe ich dasselbe Model abgezeichnet, superschlank,
und je einmal mit einem locker umspielenden
und einmal mit einem viel zu weiten Kleid dargestellt. Was wirkt nun besser?
Das funktioniert durchaus auch dann,
wenn ein paar Rundungen zu viel zum "Verstecken" einladen -
was gut sitzt, sieht einfach besser aus.

Das soll nun nicht heißen, dass wir uns in Wurstpellen zwängen sollen: das würde jedes Röllchen gnadenlos freiliegen (muss ja nun auch nicht sein) und v.a. den Blick genau darauf lenken. Das Geheimnis liegt in Folgendem: Kleidung soll über den gesamten Rumpfbereich die Figur nachzeichnen, also locker umspielend anliegen. Und zwar bei jeder Figur, also gleichgültig, ob eine Taille vorhanden ist oder nicht, irgendwo Knochen unliebsam vorstehen oder Speck auf der Hüfte wohnt.

3 Kommentare:

  1. du sprichst wahres! an mir ist viel dran - und wenn ich schlabber drüber trage sehe ich nach noch viel mehr aus. dann betone ich lieber das bisschen taille, das ich hab. der rest ergibt sich dann fast von allein :o)

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  2. Wie wahr, wie wahr, meine Liebe! Da hast Du ja ein sehr schönes Blog.
    Grüße von Manu

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