Sonntag, 28. April 2013

Röckchen mit Taschen und flacher Bauchpartie

Taschen an Hosen und Röcken tragen auf. Schreib ich selber in meiner "Mode-muss-sitzen"-Rubrik. Nun, aber ich brauch manchmal welche. Hier als der Versuch einer Umsetzung an einem Jeansrock.



Die klassische Jeansrockgestaltung mit Gürtelschlaufen und RV vorne hab ich umschlichen, indem ich den RV nahtverdeckt nach hinten verlegt und auf Gürtelschlaufen ganz verzichtet habe. Eingrifftaschen liegen flach seitlich, die v.a. für's Reingreifen in die Taschen erforderliche Weite bekommt der Rock durch 4 Kellerfalten, die aber oben zugenäht und abgesteppt sind.

NB.: An der Puppe sitzt der Bund nicht: Ihre Hip-Waist-Ratio ist ein bisschen eleganter als meine im RL ^^ - mir passst's.

Sonntag, 21. April 2013

Sonne bei jedem Wetter!

Wenn man in der Gartenlaube sitzt, leuchtet Sonnenlicht durch das Dach. Sieht auch bei schlechtem Wetter so aus, das liegt am Gelbton. Das braune Gestrüpp oben ist wilder Wein, der wird in den nächsten Tagen förmlich explodieren und den passenden Grünton spenden. Dann wird auch die Rutsche in die Freiheit entlassen, der Liegestuhl ausgeklappt und dann kann der Sommer kommen.



Genäht habe ich mit reißfestem Schusterfaden, der Stoff ist allerdings kein Markisenstoff, sondern "Outdoor-Gewebe", was immer das sein mag. Das letzte Exemplar, in rot-weiß, hat zwei Jahre gehalten, dann war es vermoost. Und ich mach gerne in 2 Jahren ein neues Dach!

Zum Druntertragen fast zu schade!

Der nächste Satz Wäsche, diesmal aus Stretch-Baumwoll-Jersey. Die verwendete weiße Spitze war unverhältnismäßig schmal und ist dadurch extrem fies anzunähen. Aber was lange währt (und von genügend Flüchen begleitet wird ^^), wird endlich... . DasTop geht mit (m)einer marinefarbenen Bluse offen drüber auch "halböffentlich", finde ich.





Montag, 15. April 2013

Frühling und Herbst auf zwei Portedingern

Frühling: Die Vögelchen singen und die Welt erscheint rosa...




Herbst: Die Äpfel werden reif.




Sonntag, 7. April 2013

Mehr Wäsche! (Mit Nähtricks :))

Wie angekündigt hier der nächste Versuch:


Im Detailfoto sieht man auch das feine Müsterchen im Stoff und die kleine Modifikation im Schnitt: Das Vorderteil ist rund ausgeschnitten statt gerade.


Weil so viele nach dem "Wie" gefragt haben, hier eine kleine Versuchsanleitung:

Einen Wäsche-Schnitt kann man kaufen oder von einem gut sitzenden Satz Wäsche abnehmen, das ist nicht so die Kunst. Damit der Eigenbau hinterher gut sitzt, ein paar Tipps:

Für die ersten Versuche nehme man dünnen, ordentlich stretchigen Jersey, gemustert, aber besser nicht gestreift (das verzeiht kleine Fehler am besten). Die elastische Wäschspitze sollte möglichst Ton in Ton sein - dann sieht man die Naht nicht so, wenn sie mal nicht so exakt ist und überhaupt. Besser keine weiße Spitze nehmen, sie vergraut schnell.

Spitze annähen folgt bei mir immer folgenden Regeln:

- Die Stoffkante schneide ich  exakt, sie wird aber nicht versäubert.
- Die Spitze messe ich genau ab (am lebenden Objekt ^^) und schließe sie dann zum Ring, markiere sie mit Nadeln in 8tel, das zu bespitzende Stoffteil ebenso, dann werden die 8tel-Nadeln aufeinandergesetzt, sodass die Spitze rechts auf rechts auf der Kante liegt.
- Das wird dann mit Zickzack in der Stofffarbe (gedehnt) angenäht, und zwar genau an der Kante entlang, sodass ein gleichmäßig breiter Streifen der Spitzenkante unbenäht bleibt.
- Spitze umklappen und mit dreigeteiltem Zickzack auf dem Stoff absteppen.

An der Oberkante der Unnerbüx hab ich diesmal (weil nicht genug Spitze da war oO) einfaches Wäschegummi eingenäht, das geht im Grunde genauso, nur dass ich das Gummiband zum Ring geschlossen und geachtelt auf die LINKE Stoffseite gezickzackt habe und dann zweimal eingeschlagen und mit Dreifachzickzack drübergeorgelt.

Die Unterkante der Hemdchen hab ich übrigens nur mit einem glatten Ovisaum versehen. Das ist nicht besonders schön, aber am praktischsten, denn er liegt glatt an, klettert nicht rauf, knubbelt nicht und überhaupt ;)

Es empfiehlt sich, weil das feine Material so gut wie unmöglich wieder aufgetrennt werden kann, mit den Verschnittresten vorab fleißig zu üben. Dehnung, Differentialtransport, Nadeln, Stichbreite, Füßchen, Füßchendruck....

Ich komme am besten klar mit Dehnung exakt gemäß 8tel-Messung (wie oben beschrieben), Differentialtransport auf 0,2, 75er-Organ Superstretch-Nadeln in Ovi und Elna, normaler Stichbreite, Oberstofftransporterfuß und etwas über mittlerem Füßchendruck.

Samstag, 6. April 2013

Bekennender Snob auf dem Weg zur Lösung


Ich und Shoppen - uaaaah. Da wählt frau schlecht verarbeitetes, nach Chemie duftendes Geweb' und Gewirk' vom Wäscheständer, quetscht sich in neonausgeleuchtete Minikabinen ("Nur drei Teile mit in die Kabine nehmen" - ja, das hält gelenkig) und quält sich in selbige Teile. Im unpassendsten Moment, wenn frau gerade höchst unvorteilhaft halb im nichtpassenden Kleidungsstück feststeckt, reißt eine solariengebräunte und wasserstoffblonde Verkäuferin den Vorhang auf und kreischt: "Und? Passt es?"

Wäsche shoppen ist noch schlimmer. *Kopfkino an*

Dazu kommt, dass Wäsche, wenn sie mir gefällt, meist irgendwo pitscht oder kratzt. In den letzten Jahren treibt die Sparsamkeitswut der Wäscheproduzenten eine besondere Blüte: die Fäden oft werden nicht mehr gewechselt, sondern es wird mit "unsichtbarem" Nylonfaden genäht. Dessen Enden piesacken mich dann den ganzen Tag. Unterhemden sind mir überdies grundsätzlich zu kurz (dabei bin ich nicht mal ungewöhnlich groß), Schlüppis und Unterhemden passen mir nie in derselben Größe, oft gibt es sie aber nur als Set.

Ja, und am liebsten hab ich die Wäsche aus edlem Material, aber ganz schlicht - keine Schleifchen und Perlchen und Röschen. Ihr ahnt, wie oft ich drei Teile mit in die Kabine...

Mein erster Versuch, Unterwäsche einfach selber zu nähen, hat sich in der Praxis gut bewährt. Jetzt hab ich beschlossen, meine Technik zu verfeinern mit dem vorhandenen Modaljersey und mich dann, irgendwann, an *Trommelwirbel* Seidenjersey zu wagen.

Oben also völlig gnadenlos keine Fehler verzeihender jeansblauer hauchfeiner Modaljersey mit zartlilafarbener Spitze. Ich bin sehr zufrieden. Morgen mach ich ein neues Foto (ist schon duster - da krieg ich auch mit Photoshop nix ganz Farbechtes mehr hin) und noch einen Satz Wäsche. #ja

....

Nachtrag: Ich hab das Foto oben doch dringelassen, aber hier gibt jetzt es ein Detailfoto bei Tageslicht, da sind die Farben besser zu sehen:




Dienstag, 2. April 2013

Resteverwertung


"Und mach bloß kein Getüddel dran!"

Wenn Jungs größer werden, wird das Nähen gewissermaßen leichter. Und doch nicht. Hier jedenfalls sind drei Reste verarbeitet worden und dem Sohn gefällt's. Größe 152! Dabei war er doch eben noch ein Baby?

Der Schnitt ist ein verlängerter und verschmälerter Yorik (von Farbenmix) mit größerem Kapuzenloch und der bei Paula (von Miou-Miou) geklauten Idee der im Halbrund eingesetzten Bauchtasche .