Sonntag, 7. April 2013

Mehr Wäsche! (Mit Nähtricks :))

Wie angekündigt hier der nächste Versuch:


Im Detailfoto sieht man auch das feine Müsterchen im Stoff und die kleine Modifikation im Schnitt: Das Vorderteil ist rund ausgeschnitten statt gerade.


Weil so viele nach dem "Wie" gefragt haben, hier eine kleine Versuchsanleitung:

Einen Wäsche-Schnitt kann man kaufen oder von einem gut sitzenden Satz Wäsche abnehmen, das ist nicht so die Kunst. Damit der Eigenbau hinterher gut sitzt, ein paar Tipps:

Für die ersten Versuche nehme man dünnen, ordentlich stretchigen Jersey, gemustert, aber besser nicht gestreift (das verzeiht kleine Fehler am besten). Die elastische Wäschspitze sollte möglichst Ton in Ton sein - dann sieht man die Naht nicht so, wenn sie mal nicht so exakt ist und überhaupt. Besser keine weiße Spitze nehmen, sie vergraut schnell.

Spitze annähen folgt bei mir immer folgenden Regeln:

- Die Stoffkante schneide ich  exakt, sie wird aber nicht versäubert.
- Die Spitze messe ich genau ab (am lebenden Objekt ^^) und schließe sie dann zum Ring, markiere sie mit Nadeln in 8tel, das zu bespitzende Stoffteil ebenso, dann werden die 8tel-Nadeln aufeinandergesetzt, sodass die Spitze rechts auf rechts auf der Kante liegt.
- Das wird dann mit Zickzack in der Stofffarbe (gedehnt) angenäht, und zwar genau an der Kante entlang, sodass ein gleichmäßig breiter Streifen der Spitzenkante unbenäht bleibt.
- Spitze umklappen und mit dreigeteiltem Zickzack auf dem Stoff absteppen.

An der Oberkante der Unnerbüx hab ich diesmal (weil nicht genug Spitze da war oO) einfaches Wäschegummi eingenäht, das geht im Grunde genauso, nur dass ich das Gummiband zum Ring geschlossen und geachtelt auf die LINKE Stoffseite gezickzackt habe und dann zweimal eingeschlagen und mit Dreifachzickzack drübergeorgelt.

Die Unterkante der Hemdchen hab ich übrigens nur mit einem glatten Ovisaum versehen. Das ist nicht besonders schön, aber am praktischsten, denn er liegt glatt an, klettert nicht rauf, knubbelt nicht und überhaupt ;)

Es empfiehlt sich, weil das feine Material so gut wie unmöglich wieder aufgetrennt werden kann, mit den Verschnittresten vorab fleißig zu üben. Dehnung, Differentialtransport, Nadeln, Stichbreite, Füßchen, Füßchendruck....

Ich komme am besten klar mit Dehnung exakt gemäß 8tel-Messung (wie oben beschrieben), Differentialtransport auf 0,2, 75er-Organ Superstretch-Nadeln in Ovi und Elna, normaler Stichbreite, Oberstofftransporterfuß und etwas über mittlerem Füßchendruck.

2 Kommentare:

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